Stainer – Evening

Gegrüßest sei, beglückendes Licht, aus Seiner reinen Herrlichkeit gegossen, Licht des unsterblichen Vaters, himmlisch, gesegnet, du Heiligster der Heiligen, Jesus Christus, unser Herr. Nun sind wir zur Stunde gekommen, in der die Sonne sich zur Ruhe begibt. Die Lichter des Abends leuchten um uns herum und wir preisen den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. Du bist zu jeder Zeit würdig, besungen zu werden mit unbefleckter Zunge, Sohn unseres Gottes, alleiniger Spender des Lebens! Darum bekennen alle Menschen auf der ganzen Welt deine Herrlichkeit, o Herr. Amen.

 

Batten – O sing joyfully

Jubelt unserem Gott zu, stark und mächtig ist er! Singt laut vor Freude über den Gott Jakobs! Stimmt Lieder an und schlagt die Pauken! Lasst die Saiten von Harfe und Laute erklingen! Stoßt zum Neumond in das Horn und blast es wieder zum Vollmond, dem Tag unseres Festes! Dies ist für Israel eine bindende Ordnung, ein Gesetz des Gottes Jakobs.

 

Stanford – Beati quorum via

Selig sind, die ohne Tadel leben, die nach dem Gesetz des Herrn wandeln.

 

Elgar – How calmly the evening

Wie ruhig der Abend wieder hereinbricht, so freundlich wie ein Versprechen, so still wie ein Gebet. O Flügel des Herrn, in Eurem schützenden Schatten mögen wir und unsere Familien uns weiterhin bergen.

Wir kommen, um Trost zu finden in Deiner barmherzigen Heilung; der Tau der Nacht heilt die Wunden des Tages. Wir kommen, unser Lebenswerk und dessen Vergänglichkeit spürend, mit Dankbarkeit für die Vergangenheit und für die Zukunft betend.

Herr, bewahre uns vor Torheit und sei mit uns in Trauer. Stärke uns in der Arbeit bis zur Zeit unserer Ruhe. Wenn der Tag auf Erden zu Ende geht, möge der Morgen des Himmels für uns anbrechen in der lang ersehnten Heimat.

 

Bairstow – I sat down under His shadow

Ich setzte mich voller Freude unter Seinen Schatten und seine Frucht schmeckte mir süß. Er führte mich zum Festsaal und seine Fahne über mir war die Liebe.

 

Stolarz – Psalm 122

Ich freute mich über die, die mir sagten: Lasset uns ziehen zum Hause des HERRN! Nun stehen unsere Füße in deinen Toren, Jerusalem. Jerusalem ist gebaut als eine Stadt, in der man zusammenkommen soll, wohin die Stämme hinaufziehen, die Stämme des HERRN, wie es geboten ist dem Volke Israel, zu preisen den Namen des HERRN. Denn dort stehen Throne zum Gericht, die Throne des Hauses David. Wünschet Jerusalem Frieden! Es möge wohlgehen denen, die dich lieben! Es möge Friede sein in deinen Mauern und Glück in deinen Palästen! Um meiner Brüder und Freunde willen will ich dir Frieden wünschen. Um des Hauses des HERRN willen, unseres Gottes, will ich dein Bestes suchen.

 

Stanford – It is not the tear

Es sind nicht die Tränen, die in dem Moment vergossen werden, wenn der kalte Rasen gerade über ihn gebettet wurde, die zeigen können, wie sehr wir den verstorbenen Freund geliebt haben, oder wie tief wir ihn in unseren Herzen betrauern. Es sind die Tränen, die wir an vielen langen Tagen vergießen, es ist der ganze Weg des Lebens, der überschattet wird; es ist die eine Erinnerung, die wir liebevoll bewahren, wenn alle leichteren Sorgen verblasst sind.

So wird seine Erinnerung, wie ein heiliges Licht, in unseren Herzen lebendig bleiben und sie verstärken, denn das Wertvolle wird schöner und die Wahrheit strahlender erscheinen, wenn wir daran denken, wie wir gelebt haben, nur um sie zu lieben! Und so wie frischere Blumen den Rasen duftiger machen, wo begrabene Heilige liegen, so werden unsere Herzen eine süßere Blüte annehmen, von dem Bild, das er dort mit seinem Tod hinterlassen hat!

 

Elgar – O happy eyes

O glückliche Augen, ihr werdet sehen, wie meine Geliebte, meine Dame, heute vorbeigeht; was ich nicht darf, das dürft ihr sagen und kühn um Antwort bitten. O glückliche Augen!

O glückliche Blumen, die ihr Kleid berühren, und ihr Lächeln empfangen, ihr flüstert ihr die ganze Zeit innige Worte der Liebe zu in ihrem Müßiggang zu. O glückliche Blumen!

O glückliche Lüfte, die ihre Wange berühren, und sie sanft küssen und davonschweben, so sorglos, als wäre es ein Spiel, Warum nehmt ihr mir all die Freude, die ich suche?

O glückliche Augen, die meine Liebe sehen, Ach! Ich darf meine süße Dame nicht begrüßen, weder mit Worten noch mit Berührungen; glücklichere Augen, sagt ihr alles an meiner Stelle!

 

Sullivan – The long day closes

Kein Stern steht über dem See, der seine blasse Wache hält, der Mond ist halb wach, durch grauen Nebel schleicht er sich, die letzten roten Blätter fallen rund um die Rosenveranda, die Uhr hat aufgehört zu schlagen, der lange Tag neigt sich dem Ende zu.

Sitze am stillen Herd in ruhigem Bemühen, die Klänge der Fröhlichkeit zu zählen, die nun für immer verstummt sind; achte nicht darauf, wie die Hoffnung glaubt und das Schicksal verfügt: der Schatten liegt um die Dachvorsprünge, der lange Tag neigt sich dem Ende zu.

Die beleuchteten Fenster verdunkeln sich und verblassen langsam. Das Feuer, das so schön brannte, zittert nun schwach. Geh zu deinem traumlosen Bett,  wo die Trauer ruht; dein Buch der Mühen ist gelesen, der lange Tag neigt sich dem Ende zu.

Wir bereiten ein vielfältiges englisches Programm vor, das wir in zwei Konzerten am 1. Adventwochenende 2025 präsentieren. Näheres zum Programm hier LET MUSIC SPEAK!

Am 12. und 13. Juli fanden in der Lindenkirche Wilmersdorf zwei bewegende Aufführungen des MESSIAH von Händel statt - alles Wissenswerte dazu finden sie hier: das Programmheft, einige schriftiche Reaktionen aus dem Publikum und Fotos.

Samstag, 16. November 2024 um 20:00 Uhr - St. Matthäus-Kirche an der Philharmonie

NACHT & GEISTER - Chormusik, Klavierstücke und Sololieder mit Werken von Brahms, Ešenvalds, Fauré, Rheinberger u.a.

Uraufführung:  Christian Bährens - DIE ELFE DER NACHT

Inga Godolt, Sopran - Matthias Knop, Tenor - Philip Mayers, Klavier - Yuri Garate, Sprecher WILMERSDORFER KAMMERCHOR - Leitung Christian Bährens

Mit der Abenddämmerung geht ein langer Tag mit all seinen Mühen zuende, Nacht verdunkelt den kühlen Wald, der Mondschein spiegelt sich auf dem Wasser des Teiches und erleuchtet silbrig das Schilf, dessen Halme sich vor der in einem Nebelgewand nahenden Elfe verneigen, die mit Tautropfen die Blüten der Blumen benetzt. 

An einer fernöstlichen Stadt am Meer erhebt sich in der Ebene ein drohendes Rauschen, das bald wie Flammen röhrt, wie der Galopp eines tanzenden Zwerges erscheint und immer bedrohlicher wird! Es sind die unheimlichen Stimmen der Dschinn, die heranstürmen und mit ihrem funkensprühenden Gekreisch Alles in die Flucht schlagen und Menschen wie Häuser umherzuwirbeln drohen - nur Gebete an den Propheten können jetzt noch helfen! Und tatsächlich, der Lärm lässt nach und allmählich werden die Stimmen der Djinn so schwach wie die zirpenden Rufe der Heuschrecken, die Söhne des Todes verschwinden in der Dunkelheit und die Nacht tilgt alles Geräusch.

Windstille glättet die Fluten des Meeres und nah am Ufer breitet sich Nebel über dem Wasser aus. Die Frau eines Seefahrers singt ihr Kind sanft und leise in den Schlaf, voller Sehsucht nach ihrem fernen Geliebten. Doch das Meer gerät mit einem Mal in Bewegung, Möven flattern um kräuselnde und glühend schimmernde Wellen und verlockende Klänge werden hörbar: die Wasserfee lockt mit ihren Schätzen und verführerischem Gesang! Am Himmel dagegen leuchen die Sterne am Firmament und verbreiten himmlische Ruhe. Die Milde der Nacht kündigt den nahenden Frühling an.

Der Live-Mitschnitt des Konzerts ist hier zu hören: NACHT&GEISTER

Der Wilmersdorfer Kammerchor feierte in diesem Jahr sein 40jähriges Bestehen mit mehreren Konzertprojekten. Das erste Konzert unter dem Thema JUBILATE! Geistliche Musik aus vier Jahrhunderten fand am Samstag, 27. April um 18 Uhr in der Kirche am Hohenzollernplatz statt.  In Kürze ging das Ensemble mit diesem Programm auf Konzertreise.

Der Wilmersdorfer Kammerchor brachte im November 2023 in der Paul-Gerhardt-Kirche Schöneberg und das Requiem von Gabriel Fauré in der Orgelfassung zur Auffuhrung. Außerdem im Programm: Auszüge aus dem Requiem von Herbert Howells und "My soul, there is a country" von Parry sowie Orgelmusik des 19. und 20. Jahhunderts, gespielt von Patrick Wildermuth.

Unter dem Motto "All meine Herzgedanken" braxhte der Wilmerdorfer Kammerchor und Philip Mayers am Klavier Chor- und Klavierwerke von Brahms, Fauré und Hindemith zur Aufführung. Die Konzerte finden beide in der Emmaus-Kirche Kreuzberg statt: Samstag 3.Juni um 20 Uhr und Sonntag 4. Juni um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei - Spenden sind willkommen! Sie können hier das detaillierte Konzertprogramm einsehen: